HTHS

Der HTHS-Wert bzw. die HTHS-Viskosität (auch Hochtemperaturviskosität) eines Motoröls bezeichnet die Viskosität (Zähflüssigkeit) des Öls bei hoher Temperatur und hoher Schergeschwindigkeit.

HTHS ist dabei die Abkürzung für das englische „High Temperature High Shear“. Die HTHS-Viskosität wird bei 150 °C gemessen (z.B. nach ASTM 0 4683.)

Ein hoher HTHS-Wert wäre 3,5 mPa·s.
Ein niedriger HTHS-Wert bewegt sich zwischen 2,9 und max 3,5 mPa·s

Hohe Temperatur und hohe Schergeschwindigkeiten herrschen im Motor insbesondere dort, wo sich Bauteile schnell bewegen (u.a. Zylinderlaufbahn, Kurbelwelle, Ventile) und erreichen ihre Extremwerte bei hoher Motordrehzahl schneller, beispielsweise also bei einer Autobahnfahrt.

Unter diesen Bedingungen ist das Motorenöl besonders starken Belastungen ausgesetzt und der Ölfilm darf keinesfalls reißen. Aus Sicht des Motorherstellers – und sicher auch des Autobesitzers – würde man wohl sagen: Je stabiler und belastbarer das Motoröl unter diesen Bedingungen (Temperatur, mechanische Belastung) ist, desto besser.

Ein Motoröl mit relativ hoher HTHS-Viskosität wäre mit Blick auf den Schutz vor Abnutzung des Motors also wünschenswert.

Andererseits lässt sich durch den Einsatz von Motorölen mit abgesenktem HTHS-Wert aufgrund ihrer geringeren inneren Reibung Sprit sparen. Das ermöglicht zum einen bessere Abgaswerte (Umweltaspekt) und auch die Autohersteller werben gerne mit niedrigeren Verbrauchswerten.

Fazit: Bei der Wahl des Motoröls ist es notwendig, einen guten Kompromiss zwischen möglichst gutem Motorschutz und geringem Treibstoffverbrauch zu finden.